Der dbb beamtenbund und tarifunion hat am 25. August 2020 seine Forderungen für die Einkommensrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen aufgestellt, die am 1. September 2020 mit der ersten Verhandlungsrunde in Potsdam beginnt.
Die Kernforderungen:
- Erhöhung der Tabellenentgelte um 4,8 Prozent, mindestens 150 Euro (Laufzeit 12 Monate)
- Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikantenentgelte um 100 Euro
- Angleichung der Arbeitszeit Ost und West
- Verbesserung der Arbeits- und Entgeltbedingungen im Pflegebereich
- Verlängerung und Verbesserung der Regelungen zur Gewährung von Altersteilzeit.
„Applaus allein reicht nicht! Glaubwürdige Wertschätzung erledigt sich nicht in guten Worten, sie muss sich auch im Portemonnaie wiederfinden",
so der dbb Landesvorsitzende Dietmar Knecht am Rande der virtuellen Forderungsfindung, „der Öffentliche Dienst hat sich in der Krise sehr bewährt. Im Vergleich zu anderen Ländern konnte in Deutschland bislang viel Leid abgewendet werden."
Zudem sei die geforderte Angleichung der Arbeitszeit Ost an West längst überfällig, gleiches gelte für die noch immer nicht vorhandenen Kündigungsbeschränkungen für hohes Lebensalter und viele Dienstjahre.
„Mittlerweile 30 Jahre nach der Wiedervereinigung wollen wir ein klares Signal, diese immer noch bestehenden Ungerechtigkeiten zu beseitigen", betonte Knecht.
Signale der Verständigungsbereitschaft haben die Arbeitgeber bisher nicht ausgesendet. Deshalb bereitet sich der dbb auf ungewöhnlich schwere Verhandlungen vor. Bei Vorgesprächen haben die Arbeitgeber der Kommunen nicht einmal darüber diskutieren wollen, ob es sinnvoll sein könnte, die Einkommensrunde in Zeiten der Pandemie zu verschieben. Stattdessen haben sie sich für extrem lange Laufzeiten ausgesprochen und gleichzeitig als „Einkommenserhöhung" einen Inflationsausgleich angeboten.
„Die Arbeitgeber haben uns also trotz Corona in die Situation gebracht, die Einkommensrunde wie gewohnt durchzuziehen. Das heißt aber auch mehr denn je, dass es auf jedes einzelne Mitglied ankommt, unsere Forderungen auf der Straße durchzusetzten, falls es am Verhandlungstisch in Potsdam keine Einigung geben sollte", so Knecht abschließend.
Vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen sind insgesamt rund 2,3 Millionen und in Mecklenburg-Vorpommern 45 000 Menschen direkt betroffen.