28. Oktober 2021
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„Prozentlauf" in Schwerin:

Deutliche Warnung an Arbeitgeber

Knecht: TdL leidet unter Realitätsverlust und scheint temporär nicht zurechnungsfähig!

 

Die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst der Länder wollen Verschlechterungen bei der Eingruppierung durchsetzen. „Nicht mit uns!", machte der dbb in einer bundesweiten Aktion am 28. Oktober klar.

Hunderte Beschäftigte des öffentlichen Dienstes der Länder haben die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) im Rahmen einer bundesweiten Aktion eindringlich davor gewarnt, die laufende Einkommensrunde zu einer Negativrunde zu machen. In den Landeshauptstädten zwischen Kiel und München – so auch in Schwerin - gingen Prozentläuferinnen und Prozentläufer auf die Straße und protestierten gegen die Pläne der Arbeitgeberseite, mit Veränderungen von Parametern beim so genannten Arbeitsvorgang eine deutliche Verschlechterung geltender Eingruppierungsregelungen durchzusetzen.

In Mecklenburg-Vorpommern unterstützten dbb Landeschef Dietmar Knecht und Karoline Herrmann, Vorsitzende der dbb jugend und Mitglied der dbb Bundesleitung, die Proteste in Schwerin. „Die neue Landesregierung steht nach dem Willen der Koalitionäre für eine starke und zukunftsfeste Verwaltung, das kann sie mit einem deutlichen Signal der Wertschätzung jetzt in dieser Einkommensrunde beweisen. Alles andere wäre ein Armutszeugnis gleich zu Beginn einer neuen Legislaturperiode", sagte Knecht. Kritisiert wurde auch die Realitätsferne der TdL, wenn der Verhandlungsführer meint "die aktuelle Pandemie sei nur eine temporäre Belastung und müsse demzufolge nicht weiter honoriert werden". "Dem kann man nur entgegnen: damit ist die TdL für uns temporär nicht zurechnungsfähig", so der dbb Landesvorsitzende. Herrmann ergänzte: „Der öffentliche Dienst muss massiv Nachwuchs für den Staatsdienst gewinnen. Das funktioniert nur mit attraktiven Konditionen und einer Kultur der Fairness und Anerkennung."

Der anwesende Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Dr. Heiko Geue entgegnete darauf: „In den nächsten Jahren liegen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des damit verbundenen Fachkräftemangels große Herausforderungen vor unserer Verwaltung. Die können wir nur bewältigen, wenn wir  konsequent modernisieren, digitalisieren und gleichzeitig ein noch attraktiverer Arbeitgeber werden. Dazu gehören mobile Arbeitsweisen genauso wie eine gute und faire Bezahlung.“