29. November 2021
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Tarifabschluss mit den Ländern

Knecht: Glücklich ist anders!

Nach zähen Verhandlungen, die von einer nie dagewesenen Realitätsignoranz der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) geprägt war, haben sich die Tarifpartner in der Nacht auf Montag auf folgende Eckpunkte verständigt:

 

„Auch wenn massive Verschlechterungen beim Arbeitsvorgang verhindert wurden, die gerade im Portemonnaie unserer Kolleginnen und Kollegen enormere Einbußen bedeutet hätten, macht dieser Tarifabschluss alles andere als glücklich“, so der dbb Landesvorsitzende Dietmar Knecht am Rande der Verhandlungen in Potsdam. Positiv sei selbstverständlich, dass die enormen Belastungen im Gesundheits- und Pflegebereich mit dem Abschluss berücksichtigt worden seien. In allen anderen Bereichen werde aber immer deutlicher, dass der öffentlich Bedienstete immer mehr zum Kostenfaktor verkomme. Ein Umsteuern, um endlich ein attraktiver Arbeitgeber zu werden, der sowohl interessant für dringend benötigten Nachwuchs als auch für das vorhandene Personal ist, sei erneut verspielt worden, betonte Knecht.

 

Michael Blanck als Vorsitzender der Landestarifkommission des dbb m-v bewertet den Tarifabschluss so: „In den Tarifverhandlungen in der Vorweihnachtszeit hat sich sehr schnell gezeigt, dass die Arbeitgeber keine Weihnachtsgeschenke verteilen würden. Das hätten aber die Beschäftigten durch den enormen Einsatz gerade in der jetzigen Zeit verdient. So musste um jeden einzelnen Punkt hart gerungen werden. Unter diesen Voraussetzungen muss man das jetzige Ergebnis durchaus positiv werten, da einiges erreicht und an anderer Stelle eine Zäsur verhindert wurde“.

 

Der dbb m-v bedankt sich in diesem Zusammenhang bei allen Kolleginnen und Kollegen für ihre Beteiligung an den verschiedenen Maßnahmen bis hin zum Warnstreik, von denen sich die Arbeitgeber allerdings nur wenig beeindruckt zeigten. Die coronabedingte geringe Aktionsfähigkeit der Gewerkschaften so schamlos auszunutzen, kann nur als höchst demotivierender Schlag ins Gesicht der Betroffenen bewertet werden.

 

„Wir werden jetzt die Landesregierung entsprechend den Formulierungen des rot-roten Koalitionsvertrags auffordern, den Tarifabschluss auf die Beamten und Versorgungsempfänger in Land und Kommunen zu übertragen - erst dann wird diese Einkommensrunde für uns beendet sein“, so Knecht abschließend.

Hintergrund:

In Mecklenburg-Vorpommern sind von dem Ergebnis knapp 35 000 Tarifbeschäftigte des Landes, 17 000 Beamtinnen und Beamte des Landes und 2 100 der Kommunen sowie ca. 6 000 Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger betroffen.