dbb m-v kritisiert 3G in Bussen und Bahnen
Knecht: Das Abwälzen der Verantwortung auf Fahr- und Bordpersonal ist an Realitätsferne nicht zu überbieten
Die so genannte „3-G-Regel“ (Zutritt nur für geimpfte, genesene und getestete Personen) soll zukünftig sowohl für den Nahverkehr als auch für Fernverkehr gelten. Eine Abfrage bei Betreibern von Bussen und Bahnen in Mecklenburg-Vorpommern ergab, dass eine Umsetzung der Vorgaben kaum möglich ist. Im öffentlichen Nahverkehr besteht zudem eine Beförderungspflicht, die nur unter ganz bestimmten Kriterien ausgesetzt werden darf.
„Der dbb mecklenburg-vorpommern kritisiert sowohl die Entscheidungen der möglichen Ampelkoalition als auch der Ministerpräsidenten-konfererenz, die Kontrolle der 3-G-Regelung in Bussen und Bahnen auf das Fahr- und Bordpersonal abzuwälzen", so dbb Landesvorsitzender Dietmar Knecht, „diese Beschlüsse sind an Realitätsferne nicht mehr zu überbieten".
In Mecklenburg-Vorpommern werden durch Busse und Bahnen jährlich 126 Millionen Fahrgäste befördert, davon 62 Millionen auf der Schiene und 63 Millionen auf der Straße. Im Schnitt bedeutet das eine tägliche Kontrollleistung von mehr als 300 000 Fahrgästen.
Der dbb m-v unterstreicht, dass bereits vor der Pandemie das Kontrollpersonal bei normalen Fahrkartenkontrollen in stark zunehmendem Maße verbalen und auch tätlichen Angriffen mancher Fahrgäste ausgesetzt war. Das verstärkte sich mit Einführung der Maskenpflicht und wird jetzt erneut ansteigen.
„Ich bin enttäuscht, dass eine sozialdemokratisch geführte Ampelkoalition Arbeitnehmerinteressen derart missachtet. Wer möchte unter den Umständen noch Zugbegleiter oder Busfahrer sein?", fragt sich Knecht.