28. Mai 2021

dbb m-v kritisiert Vorstoß der Landräte nach mehr Geld

Einkommensrunde bei Bund und Kommunen 2020 schon vergessen?

Mitten in der Pandemie fand im Herbst 2020 die Einkommensrunde für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen statt.

 

„Seinerzeit war es die Vereinigung kommunaler Arbeitgeber, an der eine Tarifeinigung fast scheiterte. Zu groß war die Sorge vor finanziellen Schäden, die die Corona-Krise mit sich bringt. Scheinbar haben jetzt die Landräte vergessen, dass die Kommunen, zu denen auch die Landkreise zählen, eine Entgelterhöhung oder sonstige Zahlungen ihren Beschäftigten zunächst generell verweigerten“, zeigt sich der dbb Landesvorsitzende Dietmar Knecht über den Vorstoß der Landräte verwundert, „dennoch kam ein von allen Seiten akzeptierter Tarifabschluss zustande. Im Übrigen haben alle Landesbeamten, zu denen auch die Kommunalbeamten und die Verwaltungschefs gehören, seit dem 1. Januar 2020 drei Prozent und darüber hinaus seit dem 1. Januar 2021 weitere 1,2 Prozent mehr im Portemonnaie“.

In einem Brief an Innenminister Torsten Renz fordern die Landräte jenseits von laufenden Tarif- oder Besoldungsverhandlungen nun eine bessere Bezahlung.

Dass nun ausgerechnet dieser Personenkreis für sich allein bessergestellt werden möchte, obwohl zwei Jahre lang mit der Staatskanzlei auch über künftige Besoldungsstrukturen verhandelt wurde, kritisiert der dbb mecklenburg-vorpommern auf das Schärfste.

„Dieser Alleingang ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten der Landratsämter, die gerade auch in den Gesundheitsbehörden Tausende Überstunden vor sich herschieben und die nun in die Röhre schauen sollen“, so Knecht. „Es stimmt, wenn argumentiert wird, dass die Landkreise immer mehr Aufgaben aufgebürdet bekommen haben. Damit stehen sie jedoch nicht allein da, und es wäre mir allerdings neu, dass diese zusätzlichen pandemiebedingten Aufgaben allein die Landräte zu erledigen haben.“