26. Mai 2016

Landessenioren debattieren auf hoher See

  • Segel reffen
    Foto: dbb m-v
    Hier ziehen Senioren an einem Strang: Beim Einholen des Segels am Ende des Törns durfte kräftig mit zugepackt werden.
  • GesprächsrundeEs ging nicht nur um Seniorenpolitik: Der VBE Landesvorsitzende Michael Blanck, der Ehrenvorsitzende des dbb m-v Hermann Warner, MdL Tilo Gundlack und dbb Landeschef Dietmar Knecht (von links) diskutieren über das Inklusionskonzept der Landesregierung, welches diese im Konsens der drei großen Fraktionen im Landtag auf den Weg gebracht hat.

Zu einer gemeinsamen Ausfahrt mit der Poeler Kogge „Wissemara“ hatte die dbb Landesseniorenvertretung am 23. Mai die Seniorenvertreter der Mitgliedsgewerkschaften eingeladen. Man wollte bei dieser Gelegenheit untereinander, aber auch mit der dbb Landesleitung und Vertretern der Landtagsfraktionen über aktuelle Themen der Seniorenpolitik ins Gespräch kommen. Der Einladung waren über 40 dbb Senioren gefolgt, aus der Politik als einziger der Wismarer Bürgerschaftspräsident und finanzpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Tilo Gundlack.

"Mehr als ein Vierteljahrhundert nach der Wende ist es an der Zeit, das Rentensystem zu vereinheitlichen", forderte der dbb Landesvorsitzende Dietmar Knecht in seiner Begrüßungsansprache auf der "Wissemara", „immerhin steht im Koalitionsvertrag der Bundesregierung dafür als Ziel das Jahr 2019".

In dem Punkt sind sich Knecht und die dbb Landesseniorenvertretung einig mit Ministerpräsident Erwin Sellering, der dies als Kernforderung zur Landtagswahl am 4. September formuliert hat. Auch der Landtagsabgeordnete Tilo Gundlack bekräftigte die Forderung angesichts des immer weiter steigenden Altersdurchschnitts im Land und der damit verbundenen Kaufkraftentwicklung.

Der Rentenwert Ost liegt derzeit sechs Prozent unter dem des Westens, darüber kann auch die stärkere Rentenerhöhung im Sommer dieses Jahres nicht hinwegtäuschen. Das Rentenniveau liegt wegen der niedrigeren Löhne bei 92,6 Prozent. Beim Berliner Koalitionsziel würde man 2019 gerade mal auf 94 Prozent kommen. Ohne weitergehende Regelungen könnte es also noch 15 Jahre bis zur vollständigen Angleichung dauern. „Müssen die Betroffenen erst sterben, ohne ihre Lebensleistung anerkannt bekommen zu haben, ehe das als ernstes Problem erkannt wird?", fragt Knecht.

„Ungeklärt sind auch immer noch die Leistungen aus den Sonderversorgungssystemen der ehemaligen DDR bei Bahn, Post, Wissenschaft und im Gesundheitswesen", ergänzt der Vorsitzende der dbb Landesseniorenvertretung Gerd Dümmel.

Die Anwesenden begrüßten den Schritt der Ost-Ministerpräsidenten, die Mitte April im vorpommerschen Stolpe gemeinsam über Parteigrenzen hinweg auf die Bundeskanzlerin zugegangen waren und Initiativen der Bundesregierung einforderten.