Branchentag in Neubrandenburg:
Lehrerberufe müssen attraktiver werden
Beim dbb Branchentag am 8. November 2016 in Neubrandenburg versammelten Lehrkräfte, um über ihre Erwartungen an die Einkommensrunde 2017 für den öffentlichen Dienst der Länder zu diskutieren.
Für Willi Russ, Zweiter Vorsitzender des dbb und Fachvorstand Tarifpolitik, steht für den Lehrerbereich die Fortentwicklung der Entgeltordnung im Vordergrund: „Die Lehrkräfte haben seit etwas über einem Jahr ihre eigene Entgelt- und Eingruppierungssystematik. Wir erwarten, dass weitere Verbesserungen vereinbart werden, um den Lehrerberuf attraktiver zu machen. Es gilt, die Entgeltordnung für Lehrkräfte sowohl im Sinne der Beschäftigten als auch der gesellschaftlichen Anforderungen zukunftssicher weiterentwickeln. Die Lehrkräfte machen überall einen tollen Job – das gehört anerkannt und verdient Wertschätzung.“
Der Landesvorsitzende des dbb mecklenburg-vorpommern Dietmar Knecht machte deutlich, dass ein Tarifergebnis vor allem dazu taugen müsse, das gesamte Personal zu motivieren: „Die neue Landesregierung hat im Koalitionsvertrag die Chance auf positive Impulse für den öffentlichen Dienst vertan.“ Er bemängelte die Vorwegnahme des Tarifergebnisses im Land, nach der Beamte ab 1. Juli kommenden Jahres 1,75 Prozent mehr Einkommen erhalten sollen. „Kommt in der Länderrunde mehr heraus, muss der Dienstherr nachbessern!“ In diesem Zusammenhang forderte Knecht die Rückkehr zu den Regelungen aus 2009 und 2011. Damals war es gelungen, das Tarifergebnis wirkungsgleich auf die Beamten zu übertragen. „Haushaltstricks mit Besoldung und Versorgung auf dem Rücken der Beamten müssen ein für alle Mal der Vergangenheit angehören“, so Knecht.
Michael Blanck, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) in Mecklenburg-Vorpommern, sagte: „Die Arbeitsbedingungen müssen insgesamt attraktiver gestaltet werden, damit wir ausreichend junge Lehrerinnen und Lehrer in die Schulen bekommen. Aber vor allem auch die älteren Kolleginnen und Kollegen dürfen nicht vergessen werden, die in Mecklenburg-Vorpommern über viele Jahre zwangsweise in Teilzeit arbeiten mussten.“
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