14. Dezember 2016

Tarifrunde mit den Ländern eingeläutet

Schluss mit weiteren besoldungstechnischen Experimenten

"6 Prozent ist eine akzeptable und den Ländern mit Blick auf sprudelnde Steuermehreinnahmen vermittelbare Forderung, die ein Zeichen für Einkommensgerechtigkeit und berufliche Attraktivität setzt", sagte heute der dbb Landesvorsitzende Dietmar Knecht am Rande der Forderungsfindung des dbb in Berlin anlässlich der bevorstehenden Tarifverhandlungen mit den Ländern.

 

Gegenüber dem Bund und den Kommunen betrage der Einkommensrückstand inzwischen minus 3,9 Prozent, das sind durchschnittlich 130 Euro. Neben den linearen Bestandteilen einer möglichen Tarifeinigung werde die negative Auswirkung der demografischen Entwicklung eine große Rolle spielen, unterstrich Knecht.

 "Seit 2011 erfüllte Kriterien zur Schuldenbremse, keine Neuverschuldung des Landes  seit fast zehn Jahren, das ist teilweise mit persönlichen Opfern auch von den Beschäftigten des Landes mitgetragen worden. Jetzt wäre es endlich an der Zeit, diese Arbeit mit einem tragfähigen Tarifabschluss wertzuschätzen. Für uns ist die Einkommensrunde aber erst dann zu Ende, wenn eine zeit- und inhaltsgleiche Übertragung auf die Beamtenschaft des Landes erfolgt. Auch wenn im Vorgriff auf die jetzt stattfindende Tarifrunde für die Beamten und Versorgungsempfänger beim Land und in den Kommunen eine 1,75 prozentige Erhöhung zum 1. Juni 2017 vorgesehen ist, besteht bei einem höheren Tarifabschluss in 2017 und bei einer üblichen Laufzeit von 24 Monaten auch für das Jahr 2018 Regelungsbedarf", so Knecht, "nur so lassen sich Attraktivität, Zukunftsfähigkeit und Daseinsvorsorge des öffentlichen Dienstes im Land erhalten. Wir sagen: Schluss mit weiteren besoldungstechnischen Experimenten auf dem Rücken der Betroffenen".

 Zustimmung findet die Forderung des dbb auch beim Vorsitzenden der Tarifkommission des dbb m-v Michael Blanck: „Die jetzt formulierten Forderungen zeigen, dass sowohl in deutliches Plus bei den unteren Einkommensgruppen als auch die Wertschätzung und Anerkennung langjährig Beschäftigter für den dbb eine wichtige  Rolle spielen. Für die Lehrer ist die Fortschreibung der Entgeltordnung vor allem mit einer deutlichen Erhöhung der Angleichungszulage ein entscheidender Punkt.“

 

Die Forderungen im Einzelnen:

  • 6 Prozent Gesamtforderung, darin enthalten:

        - Mindestbetrag als soziale Komponente

        - Einführung einer Stufe 6 ab Entgeltgruppe 9

  • Erhöhung der Entgelte für alle Auszubildenden um 90 Euro und des Urlaubsanspruchs auf 30 Tage
  • Übernahme aller Auszubildenden der Länder
  • Laufzeit 12 Monate
  • Zeit- und inhaltsgleiche Übertragung der Tarifeinigung auf die Beamten der Länder und Kommunen
  • Weiterentwicklung der Entgeltordnung für Lehrkräfte (Erhöhung der Angleichungszulage)

Knecht gehört erneut der Verhandlungskommission des dbb an, die am 18. Januar 2017 das erste Mal auf die Arbeitgeberseite treffen wird. Weitere Verhandlungstermine sind für Anfang und Mitte Februar geplant.

Von der Einkommensrunde sind in Mecklenburg-Vorpommern unmittelbar knapp 36 000 Tarifbeschäftigte und mittelbar 17 000 Beamte betroffen.

 

Weitere Informationen zur Einkommensrunde finden Sie hier.